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Wie die Raupe Nimmersatt: Tanke auf und sammle neue Kraft

Lange genug hast du mit vollem Einsatz gearbeitet, das Wohl anderer Menschen über deins gestellt und Ziele verfolgt.
Jetzt darfst du dich zurücklehnen und neue Kraft tanken. Wie die Raupe Nimmersatt im Bilderbuch von Eric Carle, die sich Stück für Stück durch immer mehr Früchte frisst. Du darfst dir Zeit nehmen, deine Kräfte neu aufzufüllen und dich zu regenerieren. Ohne ständig an die Erwartungen anderer zu denken, nur mit dem Ziel, auszuschlafen, zu futtern und auszuruhen. So richtig rund fressen kannst du dich mit allem, was dein Herz erfreut: Lieblingsspeisen, Verweilen an Lieblingsorten, ausführlichen Telefonaten mit Wegbegleiterinnen, Wiederentdecken von alten, längst vergessenen Hobbies.
Gott versorgt dich mit allem, was du brauchst. Ohne auf die Uhr zu schauen, ohne nach Ergebnissen zu fragen. Du kannst sein, endlich einmal nur sein, statt immer deinen Wert als Mensch durch Leistung zu beweisen. Du darfst dir Zeit nehmen, dich als Raupe soweit dick zu fressen, bis das nächste Stadium an der Reihe ist (Verpuppung und TransformationDie kleine Raupe Nimmersatt - Große Pappausgabe - betzold.de zum Schmetterling).
Du musst dir nicht ständig alles verkneifen, was dir selbst gut tut, um andere möglichst intensiv zu unterstützen:
Du darfst erst selbst satt sein und dich danach für andere einsetzen.
Gott schenkt dir dazu alles, was für dein Wachstum nötig ist: Von Blättern über Obst und Gemüse sowie Spiegelei bis zur Schokotorte. Er möchte, dass du rundum versorgt bist und aus einer Position des Überflusses, nicht des Mangels lebst.
„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ heißt es im Jahresspruch für 2023.
ER sieht dich. ER liebt dich. ER versorgt dich.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

Buchtipp:
Wer sich mehr Impulse wünscht und Gruppenstunden abwechslungsreich gestalten möchte: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Kurze Auszeit: Spaziergang rund um den Segeberger See

Wer eine kurze Auszeit vom Hamburger Stadtleben wünscht, wird am Segeberger See fündig: Mit der Regionalbahn oder dem Bus ab Ochsenzoll dauert die Anfahrt eine Stunde, angesichts des 9-Euro-Tickets empfehle ich einen Ausflug unter der Woche. Dann gibt es auch einen wirklich wunderbaren Mittagstisch im Bistro „Die Spindel“, untergebracht in einer ehemaligen Spinnerei. Wir saßen im grünen Innenhof zwischen alten Gebäuden, Küchencrew und Service bieten Menschen mit Lernschwierigkeiten eine Chance, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Unsere Gerichte waren lecker, großzügig portioniert und preislich sehr fair!

Durch die Fußgängerzone, die mit diversen Holzkästen und Mitmach-Beeten für Passanten gestaltet wurde, liefen wir am romantischen Cafe „Goldmarie am See“ auf die Seepromenade und tauchten schon kurze Zeit später in einen dichten Laubwald ein. Unterwegs passierten wir eine Schutzhütte, sodass bei Regen auch ein wetterfester Unterstand zum Picknicken bereitsteht. Die zweite Hälfte um den See führt durch Wiesen und Felder, wer mag, zieht noch einen Schlenker um zwei benachbarte, kleinere Seen.
Völlig unspektakulär, aber sooo entspannend!

 

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Jippie-ja-yeah: Endlich besitze ich ein Stand-Up-Paddleboard!

Uiuiui, da hatte ich gestern dezentes Herzrasen:
Das erste Mal mein Stand-Up-Paddle-Board aufpumpen, benutzen und heil wieder auf dem Fahrrad nach Hause hühnern! Mitte der Woche hatte ich es second-hand nach der Arbeit abgeholt und unfallfrei auf dem Gepäckträger nach Hause geradelt. Nun waren diverse Neoprenschuhe per Post gekommen, von denen zumindest ein Paar passte – und es hielt mich nichts mehr! Auf zur Jungfernfahrt, pfeif auf 15°C und fehlende Profiklamotten an den Beinen: Die Regenhose musste es tun.
Der von mir ausgewählte Steg war belebter und beliebter als gedacht, was ganz praktisch war, so schnackte ich nett sowohl beim Auf- als auch beim Abbauen mit Wildfremden und hatte weniger Zeit, Angst vor Fehlern zu entwickeln.

Tatsächlich gibt es mitten in Hamburg ganz lauschige Ecken, die ich mir nur mit einem sehr niedlichen Haubentaucher und einem hektischen Buntspecht teilte. Ersterer ergatterte vor meinen Augen einen Fisch und schwamm sehr stolz vor der Nase des Boards damit herum… Der Blick in seinen Augen sagte eindeutig: „Mein Fisch! Feiner Fisch! Schau mal: Lecker Fisch!“
Nach zwei Jahren, die komplett aus Corona-bedingtem Verzicht auf absolut alles Vergnügen und dafür doppelt und dreifach viel Arbeit bestanden, habe ich mir eine Belohnung mehr als verdient. Und einen Beitrag zu mehr Lebensfreude, denn ein Ende von Corona und Krieg sind wirklich nicht abzusehen…

Zum Schluss mal austesten, wie gemütlich es sich sitzen und chillen lässt – Yoga auf dem Brett kommt später. Die Vorbesitzerin erzählte, sie habe mal das Abendbrot in den Rucksack gepackt und auf dem Wasser verzehrt: Auch eine gute Idee.
Da der ganze Spaß sich trotz second-hand und möglichst günstiger Sportklamotten (nur die Hose fehlt noch…) doch ordentlich zusammen läppert, wie man bei uns sagt, hoffe ich, dass ich einige Jahre daran Freude haben werde. Derzeit werde ich von einem tierischen Muskelkater gut unterhalten… der war wohl für die erste Runde im Preis inbegriffen.

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Zum Jahreswechsel im Klützer Winkel: Die Ostsee ganz allein für mich!

Nach knapp zwei Coronajahren zu-zweit-Zuhause-sitzen-außer-ich-muss-zur-Arbeit war es ganz ungewohnt, alleine zu verreisen. Mein Mann und ich konnten nicht gleichzeitig Urlaub bekommen, daher radelte ich auf eigene Faust durch den Klützer Winkel. Nachts fand ich das Alleinsein sehr ungewohnt, tagsüber sauste ich kreuz und quer durch den westlichsten Zipfel Mecklenburgs.

Im Lenorenwald war die Fahrspur oft nicht erkennbar, da überall riesige Pfützen standen, die eher zu Durchschwimmen als Durchfahren einluden. Dafür spiegelten sich die kahlen Buchen vor dem blauen Januarhimmel sehr malerisch in den Überschwemmungen: Wir sollten uns einfach an dem erfreuen, was da ist, statt über das zu schimpfen, was den Weg versperrt (-; !
Zumindest, bis der Schlamm so überwältigend wird, dass der Schweiß tropft und das Rad unter den Matschkrusten kaum noch zu erkennen ist…

Neben sehr vielen Katzen, die sich überall entlang der schmalen Landstraßen in den Gräben die Sonne auf den Pelz scheinen ließen, hielt jeder dritte Haushalt Hühner. Ständig standen Kästen an der Straße, an denen ich über eine Vertrauenskasse ganz privat gelegte Eier hätte erwerben können. Hier freute ich mich an den Sonnenstrahlen, die die Kämme der Hühner im Gegenlicht zum Leuchten brachten.

Ich bin ausgesprochen stolz auf mich, komplett ohne Smartphone, Navi und Landkarte immer den richtigen Weg gefunden zu haben. Eines Tages kam ich plötzlich an Schloss Bothmer heraus, das war dann doch etwas überraschend. Aktuell hat das Schloss nur am Wochenende geöffnet, und natürlich war es gerade Donnerstag, also nichts zu machen.

So offensichtlich es ist, dass die Tage kurz sind und das Tageslicht mit dem Fahrrad unterwegs gut genutzt sein will: Trotzdem war es manchmal ein bißchen hetzig, wenn ich vor der völligen Dunkelheit in einem fremden Landstrich noch heil zurück in die Ferienwohnung kommen wollte.
Abends gab es täglich ein großes Geschrei von Kranichen, die in Schwärmen über die leeren Felder flogen und sich nicht einig waren, wo sie sich zum Übernachten niederlassen wollen. Oder wer aus dem Schwarm dabei sein durfte und wer nicht – oder was immer das Krakeele verursachte.

Schloss Kalkhorst war eine wunderbare Entdeckung, neben der Schönheit des Gebäudes lag der Charme ganz klar im Park. Darin versteckt viele ungewöhnliche Baumarten, eine Familienkapelle/-gruft, ein malerischer Teich und der sogenannte Felsengarten (Bild oben). Nur die sichtbaren Spuren der Nazis, erkennbar an alten Inschriften am Haus, trübten das Vergnügen etwas.

Und dann fand ich sie doch: Die beiden Mammutbäume im Lenorenwald, ein weiterer steht im Park von Schloss Kalkhorst. Wenn wir jetzt noch einmal 400 Jahren warten, dann sind sie richtig imposant! Bis dahin hilft die richtige Kameraperspektive und das Betasten der watteweichen Rinde, sehr ulkig.
Kurz: Wer an der Lübecker Bucht den Stadtmief hinter sich lassen möchte, ist auch im Januar im Klützer Winkel richtig. Jenseits der völlig zugebauten Küstenorte von Travemünde bis Sierksdorf gibt es hier jede Menge Luft, Weite, Ruhe und Bewegung. Zum Abschied traf ich sogar noch einen Seehund – Seele, was wünschst du mehr?

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Wunschzettel für den Urlaub: Aktiv und bummelig die Seele baumeln lassen

Meine persönliche Aktivitätenliste für einen Urlaub an der Nordsee, der Herz und Hirn gut tut.
Zur Nachahmung empfohlen, egal, in welchem Ferienort.
1.) Wocheneinkauf in einem fremden Supermarkt
Jaaaa, ich gebe zu, so wahnsinnig viel Lust hatte ich nicht, den Einkauf für unsere Urlaubswoche anzugehen. Aber allein durch einen fremden Supermarkt zu laufen, kann auch ganz schön sein. Selbst, wenn es nicht so unterhaltsam wie in Skandinavien oder Frankreich ist – auch ein unbekannter Edeka kann Teil des Ferienprogramms sein, wenn ich mir Zeit lasse, statt durch die Gänge zu galoppieren. Und wenn der Ehemann in der Ferienwohnung arbeiten muss, ist selbst die Pflicht eine verhältnismäßig entspannte…
2.) Kunst genießen
Ich brauche keine ganz besonders große Kunst, die am Besten noch brutal und verstörend ist. Mir reichen ein paar Ölgemälde im historischen Gemeindesaal und der Besuch in einer Töpferei. Das mag spießig und seniorengerecht klingen, aber mich inspiriert es und hebt meine Laune nachhaltig. Besonders, wenn ich der Kunst dicht auf die Haut rücken kann, um herauszufinden, wie ein bestimmtes Bild entstanden ist. Allein zu sehen, dass ein wirklich gelungenes Gemälde von einem echten Könner offensichtlich mehrfach komplett neu gemalt wurde, wie die Farbränder am Rand der Leinwand zeigen, empfinde ich als enorm ermutigend.

3.) Einen Sport jenseits des Alltags ausprobieren
Alle paar Jahre nutze ich den Urlaub, um eine Reitstunde zu buchen – zuletzt auf der Gemeindefreizeit auf Rømø. Ich werde wohl nie verstehen, warum Personen, die Ausritte für AnfängerInnen anbieten, derart ruppig und herzlos sind und damit jedes Mal einen Teil meiner Freude stehlen. Es ist und bleibt mir ein Rätsel. Nichts desto trotz versuchte ich, die Zeit mit meinem namenlosen Pony zu genießen und zehre noch eine Woche später vom Muskelkater (-;

4.) Zu seltsamen Tageszeiten spazierengehen
Damit mein Mann trotz Arbeit die Woche genießen konnte, gingen wir jenseits der üblichen „Draußen-aktiv-sein-Zeit“ spazieren. So erlebten wir einen wunderbaren Dämmerungsspaziergang, bei dem wir zwischendurch das Quermarkenfeuer passierten und am Ende vom Leuchtturm durch die Dunkelheit geleitet wurden. Einen Seehund trafen wir auch, der offensichtlich gehofft hatte, dass all die Nervensägen endlich drinnen vor dem Fernseher saßen oder sich in Restaurants mit der Seuche infizierten.

5.) Meine heißgeliebten „Auf-dem-Bauch-liegend-Perspektiven-Fotos“ schießen
Ich bin immer auf der Suche nach dem finalen, endgeilen Foto von „Strandgut im Vordergrund und Wellen im Hintergrund“. Das ist eine reichlich feuchte Angelegenheit, bei der schnelles Aufspringen, Strandgut retten und vor Riesenwellen davon rennen (aus dem Liegen hoch hechtend) nötig sind.
Full-Body-Workout nennt man das, glaube ich.
Ach ja, Bernstein suchen gehört seit Kindheitstagen auch dazu, im Bild oben ist KEIN Bernstein zu entdecken. Leider.
6.) Eine ausgewogene Ernährung hilft dem Großstadtgestressten Körper, sich von innen heraus zu erholen. Und zu entgiften, ganz wichtig: Nichts geht heute mehr ohne entgifffften
Mein Tipp: Kuchen zum Mittagessen.
Heute.
Gestern.
Und vielleicht morgen noch mal.
Lässt sich ideal beim Traditionsbäcker abholen, auf langen Touren in der Vorratsdose mitnehmen und mit sandigen Händen (siehe oben) essen.
Kinder gibt’s hier keine, die erzogen gehören und ein verlässliches Vorbild brauchen. Jippieh!

7.) 38000 Mal das gleiche Motiv fotografieren, während wir uns ihm nähern, daran vorbei wandern und uns wieder entfernen
Weil’s geht.
Und Spaß macht, möglichst viele Perspektiven und Varianten zu finden.
Und weil es in Hamburg keine Leuchttürme gibt.
Also: Draufhalten, bis die Möwe weint.

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Urlaub ist ein schöner Ort

Manche Orte haben einen so elementaren Platz in meinem Herzen wie ein besonders lieber Mensch.

Damit ich meine seelische Betriebstemperatur halte, muss ich regelmäßig ans Meer. Hätte ich eine Bedienungsanleitung, enthielte spätestens der dritte Satz einen entsprechenden Hinweis: „Mindestens ein bis zwei Wochen pro Jahr muss dieses Individuum ans Meer transportiert werden. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, muss das Produkt ausführlich den maritimen Witterungsbedingungen ausgesetzt werden. Sonst drohen vorzeitiger Verschleiß, sinkende Produktivität, emotionale Unberechenbarkeiten.“

Der erste Weg zum Strand ist für mich jedes Mal wie eine Neugeburt:
Das erste Mal über die Bohlenwege durch die kilometerbreiten Dünen, dann hinunter an den Strand, weitere 300 bis 600m über den Kniepsand bis zur Wellenkante. Hinter uns stand ein Regenbogen – das ideale Versprechen Gottes, uns zu segnen und unsere Auszeit heilsam zu begleiten.
Wenn ich dann endlich am Spülsaum stehe, die Brecher vor mir an den Strand krachen und die Strandläufer durch die Gischt rennen – dann bin ich Zuhause.
Endlich.

Nur Himmel, Weite, Wind und Meer.
Und ich mittendrin.
Danke, Jesus.

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LandArt im Herbst: Blättergirlanden auffädeln

Noch gibt es kaum buntes Herbstlaub, dennoch möchte ich schon mal eine kreative Idee für Spaziergänge zeigen:
Aus farbigen Blättern gestaltete ich Girlanden auf zwei unterschiedliche Weisen. Einmal drückte ich mit dem Fingernagel kleine Löcher beidseits der mittleren Blattachse in das Blatt und fädelte einen Faden hindurch. Die entstandenen Ketten hängte ich über einem Fluss auf, sodass sie sich mit dem blauen Himmel schön im Wasser spiegelten und im Wind drehten.

Für die andere Variante benutzte ich Zahnstocher: Dazu legte ich jeweils zwei Blätter überlappend aufeinander und schob einen Zahnstocher als Verbindung durch beide Blätter. Wie mit einer Nadel tauchte ich zwei Mal auf und wieder ab, damit eine stabile „Naht“ entstand.
Aus Rhododendronblättern lassen sich ganz glatte Ketten anfertigen, gelbes Eichenlaub ergibt eher wuschelige Girlanden.

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Gott in der Natur erleben: Urlaub mit der Schöpfung

Frisch aus dem Urlaub und zurück im Corona-verseuchten Hamburg kann ich nur staunend an unsere Erlebnisse in Mecklenburg zurückdenken:
Gottes Schöpfung ist einfach großartig.
Wir wohnten in direkter Nähe zu einem Kranich-Schwarm und mehreren Storchennestern. Im Garten besuchte uns regelmäßig ein Reh, und den Fuchs verpasste ich leider, weil ich konzentriert las. So viele Vögel wie noch nie haben wir gesehen, die mir fast alle unbekannt waren. Außerdem Ringelnattern, eine Blindschleiche, mein heißgeliebter Grünspecht. Jeden Abend verdunkelte eine riesige Wolke Stare den Himmel, während es nachts endlich einmal komplett still war.


Gott ist großartig, und seine Schöpfung ebenso.
Für uns oft nicht verständlich, schwer zu fassen, als moderne Stadtmenschen von beidem entzweit: Der Stille, in der sich Gott finden lässt, und der Lebenswelt der Wildtiere. Beides bewegt sich außerhalb unserer Kontrolle; außerhalb unseres Glaubens, dass alles machbar sein müsste.
Dennoch, wie kostbar, zumindest eine kurze Zeit lang weit außerhalb von allem zur Ruhe kommen zu können.

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Fruchtig-frische Grüße: Karten mit Zitronen basteln

Mit einer Papierstanze für Zitronen gestaltete ich diverse Glückwunschkarten. Wer wissen möchte, woher ich die Stanze habe, schreibe mich gerne an – ich mache hier keine Werbung.
Für die Zitronen bemalte ich einen dicken Bogen Aquarellpapier in gelb-grün, um schöne Farbverläufe zu haben. Die Blätter stanzte ich aus Motivpapier aus. Die Hintergründe gestaltete ich ganz unterschiedlich:

Für eine Karte im Hochkantformat druckte ich einen Zitronenzweig aus, malte ihn mit Buntstiften an und dekorierte ihn mit weiteren Früchten und Blättern.
Ebenso suchte ich die Zeichnung eines Querschnitts der Frucht im Internet, verwendete ihn ebenfalls als Hintergrund und fuhr die Linien fein mit Buntstiften nach.
Auch eine Kombination verschiedener Motivpappen, hier in hellblau mit Pünktchen, ergibt eine schöne sommerliche Stimmung.Als weitere Variante nutzte ich gestreiftes Papier, das ich quer einsetzte und damit den Eindruck einer Kiste erweckte:
Wie ein Marktstand im Freien wirkt das Arrangement.
Ebenso gut können natürlich auch Papierstreifen geschichtet werden, um nebeneinander geklebt die „Bretter“ der Kiste darzustellen.

Und wer es lieber ganz puristisch mag:
Einfach eine gelbe Klappkarte nehmen, oben und unten mit gerissenem Papier in weiß bekleben, darauf die Zitronen setzen – fertig.

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Mitbewohner gesucht: Matrose, Kapitän oder Seemann bitte anheuern

Im Sommerurlaub in Finnland vor ein paar Jahren wurde ich jeden Morgen im Bad von einem Kapitän begrüßt.
Okay, er war „nur“ aus Holz geschnitzt und saß auf dem Regal, aber dennoch gehörte er für mich zu den regulären Bewohnern dieses roten Holzhauses auf der Waldlichtung.
So freute ich mich sehr, als ich neulich einen hölzernen Kapitän völlig per Zufall in den Kleinanzeigen fand. Während wir auf Fehmarn waren, kümmerte ich mich nicht weiter darum, und als ich zurück nach Hamburg kam, hatte ihn schon jemand anderes entdeckt und abgeholt.

Ich war überraschend enttäuscht, die Holzfigur nicht besitzen zu können. Ein verzichtbarer Luxus, fand ich, und noch dazu ohne großen Wert.
Dennoch flöhte ich die Kleinanzeigen einmal deutschlandweit nach einem geschnitzten Seemann durch, bis ich einen fand: Aus New England.
Als er ankam, stellte ich fest, dass er noch grimmiger schaute und noch stärkere O-Beine hatte, als erwartet. Auch die Farbe des Pullis und der Mütze sind deutlich speckig vom Alter oder weil damit gerne Kinder gespielt haben.
Jedenfalls gehört dieser grummelige Vertreter mit seiner cholerischen Hautfarbe jetzt zu uns und erinnert mich an Urlaube am Meer und an’s Aufstehen in dem roten Sommerhaus in Finnland.