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Frauen flüchten anders

Beim Watch-Salon erschien eine sehr umfangreiche Liste an Artikeln zum Thema „Frauen auf der Flucht – Geflüchtete Frauen brauchen Schutz“. Angesichts der Vielzahl an jungen Männern, die hier das Bild des Begriffs „Flüchtling“ prägen und ebenfalls in den Medien vorrangig gezeigt werden, werden die geflüchteten Frauen oft übersehen.
Auf der Website des Watch-Salons wird unter anderem auf diesen Artikel verwiesen, der sagt:

„(…) Manche kommen aus Kulturen, in denen eine Frau, die sich alleine unter fremden Männern zeigt, damit die Ehre ihrer gesamten Familie beschmutzt. Wieder andere haben auf der Flucht entsetzliche Gewalt durch Männer erlebt und sind noch nicht in der Lage, sich in einem Raum mit Männern aufzuhalten. Manche mussten auf der Flucht ihre Kinder beerdigen und können das Kinderglück der anderen Flüchtlinge noch nicht ertragen. Und wieder andere sind z. B. vor oder wegen Zwangsheirat, Gewalt, Vergewaltigungen oder Genitalbeschneidung geflohen.

Hinzu kommt, dass an den Frauen auch hier der Großteil der Arbeit hängenbleibt. Wenn sie z. B. in Großraumzelten untergebracht werden, dann werden Frauen und Kinder in anderen Zelten untergebracht als die Männer. Was sich aus Sicherheitsgründen gut anhört, bedeutet, dass die Frauen alleine zuständig sind, wenn ein Kind Alpträume hat, wenn es nachts zur weit entfernten Toilette muss, wenn es Hunger hat, wenn die Wäsche gewaschen werden muss usw.

Wo selbst gekocht werden kann, machen das meist die Frauen. In manchen Sammelunterkünften weigern sich manche Männer, ihren eigenen Schmutz wegzumachen – auch das bleibt dann an den Frauen hängen. Allein geflohene Frauen sind weder auf der Flucht, noch in Gemeinschaftsunterkünften sicher. Sie kommen nie zur Ruhe, und sie können – obwohl sie hier (theoretisch) in Sicherheit sind – nie entspannen.

Was Sie außerdem anbieten können:

  • weibliche Dolmetscherinnen für die Frauen
  • weibliche Patinnen für die Frauen
  • Frauentage in Ihrem Café für Flüchtlinge und im Internetcafé
  • Öffnungszeiten nur für Frauen in Kleiderkammer und Laden
  • Deutsch- und Alphabetisierungskurse nur für Frauen
  • Radfahren beibringen
  • Computerkurse nur für Frauen
  • Sportkurse nur für Frauen
  • Freizeitangebote nur für Frauen, von Nähstunden über Spaziergänge bis hin zu Kulturbesuchen
  • reine Frauensprechstunden bei der Hilfe mit Behördenproblemen
  • Ärztinnen bei Gesundheitsproblemen ausfindig machen, nicht Ärzte
  • spezielle Berufsberatung für Frauen
  • Frauen bei der Anerkennung ihrer Zeugnisse helfen
  • Frauen bei der Suche nach Praktika und Arbeitsplätzen unterstützen
  • Kinderbetreuung für all diese Zeiten, in denen die geflüchteten Frauen nur mal was für sich machen können“

Quelle: „Vergessen Sie die Frauen nicht – Wie Sie speziell geflüchteten Frauen helfen können“

 

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