Zu Ostern fotografierte ich den „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“, seitdem sind nur drei Tage vergangen, aber die Blütenfülle und die Belaubung an den Linden entlang der Straße ist förmlich explodiert! Überwältigend, wenn der Frühling mit Macht kommt – dennoch zeige ich die Bilder, wie sie zu Ostern waren.
Der Goldlack hat zwar Frostschäden hinnehmen müssen, sich jedoch bis auf wenige Zweige gut erholt. Er blüht in kräftigem Weinrot, das perfekt zu den Klinkerge
bäuden entlang der Straße passt. Reiner Zufall – der Goldlack stammt, wie alle anderen Blumen auch, vom Müll. Seine Blüte beginnt in tiefem Orange, wird dann zunehmend Rot und verblüht in einem kräftigen Violett. Traumhaft!
Die Hummeln sind wie besoffen von all dem Nektar und fliegen viel schneller als sonst: Zumindest eine konnte ich fotografieren.
Katsching-kabumm – plötzlich blüht die Bergenie!
Gestern war noch nichts zu sehen, heute trägt sie ihren weißen Blütenschmuck. Großartig, wie schnell im Frühling manche Pflanze wächst und für Überraschungen sorgt!
Wie liebe ich Stauden, die sich selbst aussäen und im folgenden Jahr wiederkommen! So zum Beispiel die Vergissmeinnicht: letztes Jahr vom Komposthaufen auf dem Friedhof gerettet, dieses Jahr stehen sie in üppigen Büschen an vielen Stellen im Beet. Besonders reizend finde ich die farblichen Varianten, wie hier die fliederfarbene Sorte: Sie hat über den Winter einfach ihre Farbe gewechselt!
Aber auch die tierischen Bewohner sind unterwegs – allen voran die Läuse und Schnecken! Während die Nacktschnecken, wie immer, die Stiefmütterchen und Primeln fressen, befallen die Läuse in großen Schwärmen die stattlichste Rose. Ich streife sie immer mal mit den Fingern ab, und ärgere mich dann über das hartnäckige Kleben der Viecher an meiner Hand: Besonders, wenn ich auf dem Weg irgendwohin bin und „nur mal ganz kurz“ einen Blick auf das Beet werfen wollte, bevor ich auf’s Fahrrad steige. An der Supermarkt Kasse bezahle ich dann mit Geld – und Läusen (-;
Seit einer Weile kümmere ich mich auch um eine benachbarte Parkbucht.
Leider hat der Giersch jetzt die komplette Grünfläche übernommen und lässt keiner der Pflanzen Licht, Raum oder Wasser zum Wachsen. Nach einer Stunde mit der Schaufel, um möglichst viele Wurzeln zu entfernen, hatte ich genug. Ich habe zwar zusätzlich oberflächlich viele Blätter rausgerissen, um zumindest für mehr Platz zu sorgen – das wird jedoch nur sehr kurzfristig helfen. Und 16 qm von Giersch befreien, ganz allein, während überall Hundehaufen lauern: Das schaffe ich nicht und finde, dass mein Engagement auch Grenzen haben darf. Wenn die Nachbarn aus dem Mietshaus nebenan mithelfen würden, wäre ich dabei.
Also konzentriere ich mich auf die 18 qm Nachbarschaftsbeet vor der Haustür.