Aprilwetter über dem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Wildes Wuchern im Juni

Mein „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ profitiert sehr vom aktuellen Regen. Gleichzeitig vermatschen die Blüten sehr schnell, sodass ich beispielsweise die wunderbaren Schwertlilien verpasst habe zu fotografieren: Ich rettete sie letztes Jahr von einer Baustelle, zusammen mit den Maiglöckchen. Auch sie waren vom Regen braun, bevor ich sie festhalten und wertschätzen konnte.

Oben von der Wohnung aus lässt sich mein 18qm großes Beet am Straßenrand sehr schön überblicken.

Der Rucola vom letzten Jahr, der von irgendwo her kam, hat sich weiter ausgebreitet, leider kann ich ihn am Straßenrand nicht ernten und verzehren. Er wächst direkt unterhalb dieser traumhaften Glockenblumen. Dafür bekomme ich jedes Mal Hunger, wenn ich am Beetrand vorbei komme und mir der würzige Geruch der Rauke in die Nase steigt. Hmmmm, sommerlicher Salat!

Meine heißgeliebten Fingerhüte erfreuen auch wieder viele Menschen, zusammen mit ihrem Nachwuchs. Gemeinsam mit den Iris in blau (verblüht) und gelb (im Hintergrund zu erkennen) schaffen sie Höhe und lenken den Blick nach oben in die Krone der jungen Linde. Rundherum treiben Farne wild aus, die Binsen lieben die hohe Feuchtigkeit aktuell und eine Nessel, die mir komplett unbekannt vorkommt, übernimmt das halbe Beet. Ich bin sehr gespannt, wann sie blüht und wie sie sich dann präsentiert! Derzeit ist sie die größte und wüchsigste Staude auf der gesamten Fläche. Das schafft Erwartungen für die Blüte….

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Dieses Bild (links) gefällt mir hervorragend:
Im Vordergrund wuchert wilder Storchschnabel, im Hintergrund eine Zuchtform. An den verblühten Fruchtständen im Vordergrund, leuchtend rot, erkennt man gut die Form der namensgebenden „Storchenschnabel“.

 

 

 

 

 

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Während ich neulich die Blumen goss und Stachelhalm entfernte, fragte mich eine Passantin, wo sie denn das „Garten-Café“ fände.
Ähm, das Schild ist nur Deko……damit niemand denkt, mein liebevolles Arrangement aus Bistrotisch und Kaffeekannen sei Sperrmüll….die Deutschen wissen einfach besser, wie sie sich zu verhalten haben, wenn überall hübsch Hinweise angenagelt werden….schafft Sicherheit und so.
Dieser Erklärung konnte sie nur beipflichten ! (-;

 

 

 

Sehr unterhaltsam finde ich immer den Spruch: „Ach, SIE sind das mit den Blumen hier!“ den diverse Radfahrer:innen und Passant:innen regelmäßig äußern, wenn sie mich beim Arbeiten im Beet entdecken. Es klingt grundsätzlich so, als hätte ich versäumt, mich bei diesen Personen explizit vorzustellen. Dabei weiß ich ja gar nicht, wer alles im Laufe des Tages entlang meines Nachbarschaftsbeets zur Arbeit und zurück pendelt oder den Hund Gassi führt. Und wer wiederum mein Stadtteilprojekt wertschätzt oder die Verantwortliche dahinter kennenlernen möchte….
Also, hier einmal für alle: Ich bin das! Gern geschehen.

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